Einsatzleitung: Offizierin Manuela Brazda
Die Feuerwehr TWW ist mit einem Grossaufgebot an Fahrzeugen ausgerückt: ADL (Autodrehleiter), TLF (Tanklöschfahrzeug), EEF (Ersteinsatz-Fahrzeuge) Wila, Schmidrüti und Wildberg, OWF (Oel-/Wasserwehrfahrzeug), MZF (Mehrzweckfahrzeug), PTF (Personentransportfahrzeug) sowie VAF (Verkehrsgruppenfahrzeug).
Die Einsatzleitung vor Ort wurde nicht nur mit einem, glücklicherweise unbewohnten, in Vollbrand stehendem Holzgebäude konfrontiert, sondern auch mit dem in unmittelbarer Nähe befindlichen «Gasthaus zum Freihof»,welcher seit 1711 von der Familie Furrer in der 10. Generation als Restaurant geführt wird, aus welchem nicht nur Rauch quoll sondern in welchem sich noch Personen und Haustiere befanden.
Es galt, schnell, effizient, professionell und dennoch mit der nötigen Ruhe und Umsicht sowie nach dem ständigen Auftrag einer Feuerwehr «Sichern – Retten – Halten – Schützen – Bewältigen», zu handeln.
Durch das Grossaufgebot an Fahrzeugen und Feuerwehrleuten, standen der Einsatzleitung innert kürzester Zeit viel «Man- und Frauenpower» sowie sämtliches Feuerwehr-Material zur Verfügung. Dies erlaubte dann auch folgendes, paralleles Arbeiten:
Personenrettung:
Unter Atemschutz wurde das Gasthaus zum Freihof nach Personen abgesucht. Um das Treppenhaus, welches als Rettungs- und Fluchtweg diente, möglichst rasch zu entrauchen, wurde ein mobiler Hochleistungslüfter eingesetzt. Gleichzeitig wurde ein Trupp beauftragt, die Carbon-Leiter aussen am Gebäude so zu positionieren, dass die im Gebäude befindlichen Personen, sofern sie steigfähig sind, alternativ über diese Leiter hätten gerettet werden können.
Schliesslich konnten alle 5 Personen, inklusive einer gehbehinderten Person sowie das Haustier, sicher gerettet und vor Ort, abseits des Geschehens, professionell durch die Feuerwehr, weiter betreut werden.
Brandbekämpfung:
Glücklicherweise befanden sich keine Personen im Holzgebäude, sodass sich die Einsatzleitung entschied, das Gebäude gleich zu löschen. Hierfür wurden mehrere Löschleitungen ab Hydrant gelegt, um das sich im Vollbrand befindende Gebäude von mehreren Seiten zu löschen. Die Feuerwehrleute löschten mit einem Sicherheitsabstand, da nicht auszuschliessen war, dass das Holzgebäude in sich zusammenfiel. Wie immer in der Feuerwehr, hat die eigene Sicherheit oberste Priorität.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Feuerwehr Turbenthal-Wila-Wildberg selbstverständlich im Vorfeld sämtliche notwendigen Bewilligungen eingeholt hat, um das Holzgebäude kontrolliert abbrennen zu können. Es musste unter anderem darauf geachtet werden, dass das Gebäude aus unbehandeltem Holz erbaut wurde, um die Umwelt nicht mit Schadstoffen zu belasten. Es bestand zu keiner Zeit Gefahr weder für Mensch noch Tier noch Umwelt.
Führen eines Rapportes:
Ein wichtiger Punkt bei solch einem Ereignis, ist die lückenlose Führung eines Rapportes, in welchem unter anderem die «Problemstellung», «Massnahmen», «Mittel», «Verbindungen», «Lagekarte» sowie ein «Abspracherapport» notiert werden. Damit ist gewährleistet, dass der Überblick bewahrt wird und jederzeit Auskunft über die aktuelle Situation gegeben werden kann. Dieser Rapport hilft im Nachgang zur «Rekonstruierung» des Schadenereignisses und auch anderen Blaulichtorganisationen (Polizei, Brandermittlung usw).
Nach erfolgreicher Rettung von Mensch und Tier und gelöschtem Holz-Gebäude, haben sich alle Anwesenden versammelt, um Bilanz zu diesem speziellen Übungseinsatz zu ziehen.
Der Kommandant fand lobende Worte für die Einsatzleitung und die ganze Mannschaft, die tatkräftig mitgeholfen hat, die verschiedenen Herausforderungen und Problemstellungen anzugehen und erfolgreich zu beheben.
Im Anschluss an diese Übung wurde das Material zurückgebaut, auf die Fahrzeuge verladen und im Depot retabliert.
Wie in solchen Fällen üblich, wird eine Löschleitung vor Ort belassen und eine Brandwache organisiert, um ein erneutes Entfachen des Feuers zu verhindern.
Alles in allem war es eine mega tolle, nicht alltägliche Feuerwehrübung, die bestimmt allen Beteiligten gut in Erinnerung bleiben wird.
Herzlichen Dank an alle Personen, die sich eingesetzt haben, dass diese Sommerschlussübung so stattfinden konnte. Ein herzliches Dankeschön gilt auch allen AdF’s (Angehörigen der Feuerwehr), die einen engagierten und beherzten Einsatz gezeigt haben.
Sdt Jacqueline Besler
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