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Mit geschärften Sinnen am Feuer arbeiten

Rauch weist uns den Weg zur Übungsanlage in Jona. Nach einem ersten Theorieblock zum Feuerdreieck richten wir Rekruten den Raum her, um einen Zimmerbrand zu simulieren – für die ungefähre Brandlast von Bett und Regal verwenden wir alte Holzpaletten, andere Anlagen werden gasbefeuert. Bald knistert es, erste feine Rauchschwaden ziehen tief in den «Flur». Es ist warm – ohne Handschuhe aber zur Decke hin schon bald unerträglich heiss! Wir lernen, dass wir 100 oder 200 °C Lufttemperatur gut ertragen, erst etwa ab 500 °C wird’s schmerzhaft. Mit den dicken Handschuhen und unserer Schutzkleidung hatten wir gar nicht gespürt, wie schnell sich die Hitze ausbreitete. Das von uns aufgebaute «Regal» beginnt stark auszugasen und steht kurz darauf in Flammen, ohne mit dem zuerst gelegten Feuer in Berührung gekommen zu sein. Die Hitze reichte aus! Dieser Übergang vom Entstehungsfeuer zum Vollbrand geschieht oft in den ersten zehn Minuten eines Brandereignisses – die Zeit, die wir als Feuerwehr brauchen, um am Brandort einzutreffen und ein weiteres Ausbreiten des Brandes zu verhindern. Wir legen Brennmaterial nach und drosseln die Sauerstoffzufuhr. Als wir zur Türe vorrücken, qualmt dichter, pulsierender Rauch aus der Öffnung. Wir riechen den Rauch wegen dem leichten Überdruck in unseren Atemschutzmasken nicht. Umso aufmerksamer müssen das Brandphänomen beobachten – ein Durchzünden wäre möglich und nicht ungefährlich. Als kleiner Trupp rücken wir in voller Montur vor, versuchen uns trotz eingeschränkter Sicht zu orientieren. Im Widerschein des Feuers üben wir uns im Einstellen des Hohlstrahlrohrs, verursachen jede Menge Dampf, korrigieren unsere Einstellung ohne viel zu sehen ... und löschen das Feuer dann soweit, dass der nächsten Gruppe noch etwas bleibtJ. Im dichten Qualm hören wir genau hin, ob das Wasser bloss verdampft oder das Feuer tatsächlich erreicht – knistert es, wirkt unser Eingreifen? Weitere Theorie-Einheiten zum Pressluftatmer und über Eigenschutz füllen den Abend und ergänzen die Praxis für uns Rekruten. Auch unsere gestandenen Feuerwehrfrauen und -männer kamen auf ihre Kosten. Literweise Getränke, literweise Schweiss: danke unseren Offizieren für die Organisation dieses lehrreichen Abends, es hat richtig Spass gemacht. Besonderer Dank gilt auch Simon Mösch (Gemeindepräsident von Wila) und Kathrin Fenner (Gemeinderätin von Turbenthal) als Präsident respektive Mitglied der Feuerwehrkommission, die uns ins Brandhaus begleitet haben. Ihr habt vollen Einsatz gegeben und seid mit uns ans Feuer gegangen, um zu erleben, wie wir im Ernstfall arbeiten. Danke für eure Wertschätzung! – Hesch guet ufpasst? Wie heiss ist die Luft etwa, wenn wir sie mit blossen Händen als zu heiss empfinden? Welche drei Möglichkeiten haben wir, um ein Feuer zu löschen? Wie viel Dampf ergibt ein Liter Wasser? Wie hoch ist der Druck in der Atemschutzmaske? Und wie lauten die «vier A», die für uns im Ernstfall überlebenswichtig sind?


Katrin Koch, FW TWW


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